Knigge-Training? – Was’n das???

Knigge1Damit den Schülerinnen und Schülern der achten Klassen der Georg-von-Neumayer-Schule an ihrem ersten Berufspraktikumstag kein „Katastrophenstart“ passiert, bot Frau Schüpferling von der Firma KiWi aus Alzey in Vorbereitung auf das Berufspraktikum der 8.Klassen einen „Knigge-Kurs“ an. Im ersten Teil des vierstündigen Trainings lernten die Schülerinnen und Schüler, dass es nicht „was ist Knigge“, sondern eigentlich „wer ist Knigge“ heißen muss. Adolph Freiherr von Knigge war ein Adeliger, der sich Gedanken über den Umgang der Menschen untereinander machte. 1788 veröffentlichte er ein Buch über „…Taktgefühl und Höflichkeit im Umgang mit den Generationen, Berufen, Charakteren, die einem auch Enttäuschungen ersparen sollte… Irrtümlicherweise wurde dieses Buch später als Benimmbuch missverstanden. Dieses Missverständnis verstärkte bereits der Verlag, indem er nach dem Tode von Knigge das Werk um Benimmregeln erweiterte.“ (Quelle: Wikipedia). Heute kennt jeder „den Knigge“ nicht als Menschen, sondern als einen Ratgeber für Anstandsregeln und Benimm. Und so vermittelte Frau Schüpferling den Kindern auch das historische Hintergrundwissen, z.B. warum man sich die Hände schüttelt, warum man die Gläser beim Zuprosten anstößt und warum die Dame (auch heute noch meist) rechts vom Herrn geht. Nach und nach widmete sie sich Themen wie „Kleiderordnung“, „Begrüßung“, „Duzen“, Kommunikation mit Chef und Kollegen“, „Rechte und Pflichten“, „Handy – ja oder nein?“, „Im Unternehmen“ und erklärte anhand von Beispielen den richtigen Umgang miteinander, vor allem bezogen auf das Dasein als angehende/r Praktikant/in.

 

Im zweiten Teil des „Knigge-Trainings“ wurde das erlernte Wissen der ersten beiden Stunden bei einem Quiz getestet. Hier gab es viele Diskussionen und die einzelnen Gruppen waren durchaus nicht immer einer Meinung. Viel zu oft lag die Tücke im Detail und die Schülerinnen und Schüler waren erstaunt, dass es bei jedem Thema so viel zu beachten gibt: Wer grüßt wen zuerst? Grüßt man die Verkäuferin im Laden? Die Mitmenschen im Bus? Wenn sich alle duzen, darf man dann gleich mitmachen? Wer bietet wem das „Du“ an? Die Köpfe wurden zusammengesteckt und intensiv die Lösung diskutiert. Es gab so unendlich viele Fragen.

Den Schülerinnen und Schülern rauchte der Schädel von so vielen Kleinigkeiten, die doch so große Bedeutung haben im Umgang miteinander. Aber alle haben verstanden: nett gedacht ist nicht nett gemacht – wer mitspielen will im Spiel des (Berufs-) Lebens, muss die Regeln kennen. Nicht anders als im Fußball oder beim „Mensch-ärgere-Dich-nicht“. Und dafür war der Knigge-Kurs ein prima Training für den „Ernstfall“!