164 vollständig gefüllte Rucksäcke

164 vollständig gefüllte Rucksäcke, Schulranzen, Sport- oder Umhängetaschen waren es schließlich Alle gepackt für Schulkinder aus Malawi in Südafrika, einem der ärmsten Länder der Welt. Zwei Schulhefte,2 Kugelschreiber, Buntstifte, ein Radiergummi, ein Lineal, ein Spitzer und ein Mäppchen für den täglichen Schulbesuch, ein Handtuch , Shorts und T-Shirt bzw. Rock und T-Shirt, ein Paar Sandalen oder Flip Flops, ein Stück Seife, Zahnbürste und Zahnpasta, ein Löffel und schließlich ein Tennisball befinden sich jetzt in jedem der 164 Rucksäcke, die seit Freitag auf dem Weg nach Malawi sind. Von Zahnbürste, Zahnpaste, Seife und logischer Weise auch den Schulheften einmal abgesehen fast ausschließlich gebrauchte Gegenstände, die sich in Speichern, Kinderzimmern, Schuh- und Kleiderschränken langweilten.Begonnen hatte alles im Ethikunterricht der 9.und 10.Klassen. Ethiklehrerin Kathrin Poetsch hatte die Schüler und Schülerinnen auf das Rucksackprojekt der Initiative „ Mary´s Meals „ aufmerksam gemacht und die Anregung wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. Die Schülervertretung der Schule übernahm als “Schirmherr “ die Verantwortung, die in der SV tätigen Klassensprecher informierten ihre Mitschüler. Zudem wurde eine ganze Woche lang sowohl in der ersten wie auch in der zweiten großen Pause ein etwa 15minütiger Film gezeigt, den sich wohl jeder Schüler der Regionalen Schule anschaute. Zu sehen war die Reise eines Schulranzens, der, gepackt in einer schottischen Grundschule, schließlich mit vielen anderen Rucksäcken in einer malawischen Grundschule ankam, wo er dann eine neue Besitzerin fand. Ein Mädchen, etwa in demselben Alter wie die ursprüngliche Besitzerin in Schottland, trug stolz diesen Ranzen nach Hause und präsentierte ihrer Familie den Inhalt.

Dieser Film bestärkte sicherlich viele Schüler an dieser Aktion teilzunehmen und so wurde das Schülercafe der Schule in den nächsten zwei Wochen zweckentfremdet. Überall stapelten sich Taschen, Schuhe, T-Shirts, Bälle, Zahnbürsten, und, und, und. Ganz einfach war es dann auch nicht, die Rucksäcke sinnvoll zu füllen. Rosafarbene Sandalen der Schuhgröße 35 passen nun mal nicht zu Shorts der Größe 50. Insbesondere geeignetes Schuhwerk war in der benötigten Menge nur schwer aufzutreiben, bei anderen Dingen zeigten die Schüler Einfallsreichtum. Tennisbälle wurden rings um die Kirchheimbolander Tennisplätze gesucht und gefunden. Etwa 35 solcher Exemplare wanderten zunächst in die Waschmaschine und nach einer entsprechenden Trockenzeit in die Rucksäcke. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Geldspenden, mit deren Hilfe die Rücksäcke komplettiert werden konnten.

 

Schulleiter Klaus Martin hatte den Schülern per Rundruf pro 100 gepackter Rucksäcke eine Verlängerung der großen Pause um 5 Minuten in Aussicht gestellt, aber das war sicher nicht ausschlaggebend für den großen Erfolg der Aktion. Die Verantwortlichen in Wiesbaden, wo die Rucksäcke zwischengelagert werden, staunten nicht schlecht, als sie von dem Sammelergebnis hörten. Keine andere Schule war bisher so erfolgreich.